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Die Galerie mit  dem roten Punkt
St.Alban-Vorstadt 57, 4052 Base
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Manfred E. Cuny

Geboren 1959 in Basel
Ausbildung zum Bildhauer in Basel und Paris.
Entwicklung der Backsteinskulptur- , der Betonrohrskulptur- und der Betonplattenskulptur-Technik
Lebt und arbeitet in Basel


 

„Als Bildhauer interessiert mich weder das Material, noch die Form, noch das Sujet. Nur das In-Eins-Fallen dieser drei Komponenten interessiert. Zu einem „Spannungszusammenhang“ verbunden, machen sie das Thema des Werks anschaulich.“

Manfred E. Cuny


Für Manfred Cuny:

Die Skulpturen von Manfred Cuny kommen mir immer gescheiter vor als ich bin ...
Da sind diese Backsteinköpfe. Köpfe? ... Ueberhaupt nicht Köpfe, sondern, wenn man sie à niveau studiert – architektonische Kompositionen: Kleine Tempel, Schreine, komplexe Gefüge, bei denen das, was man nicht sieht – was man jedenfalls auf den ersten Blick nicht sieht – die Hauptsache ist: Raum! Aussenraum. Innenraum. ...
Das ist auch der Kern und die künstlerische Absicht dieser Skulpturen aus Backsteinen. Durch das „rosa“ (= backsteinfarbene), behauene Material mit weissen Fugen werden nach aussen Raumfragmente (Nischen, Balkone) gebildet, deren Wände im Innern „Räume“ bergen. Im Extremfall sieht man diese nicht oder nur durch einen schmalen Spalt, aber diese oft einsehbaren und manchmal so gut wie unsichtbaren Höhlen sind das eigentliche Thema der Arbeit des Künstlers.

Reinhold Hohl (Auszug aus der Dokumentation zur Ausstellung „Gehäuse“ von 2006)

Gehäuse IX, Backstein, Zement, 2000, h: 44 cm



„...Es gibt für mich zwei entscheidende Vorteile der von mir gewählten Materialien: Das eine ist, dass die Industrie das Material liefert, Materialien, die mit dem heutigen wirtschaftlichen Leben verbunden sind ... Das andere ist die Formbarkeit des Materials. Es gibt ja sehr viele Materialien auf dem Baumarkt, z.B. Plastikröhren oder Metallbauteile, aber diese sind nicht formbar. Ich könnte sie nicht selbstständig umformen, wie dies beim Backstein möglich ist. Ich suche die Möglichkeit, das was mir die heutige Welt liefert, mir anzuverwandeln, wobei die ursprüngliche, gelieferte Form immer noch spürbar und ablesbar bleibt. ...
Zwei Pole, das Architektonische und das eher Organische?
... Ja, ich habe grosse Freude an Polaritäten, oder noch besser gesagt an Paradoxien. Eine Paradoxie ist, wenn ich dies richtig verstanden habe, wenn zwei Elemente, die sich ausschliessen, gleichzeitig sich gegenseitig bedingen: eine paradoxe Situation, das ist was ich in der Kunst ganz allgemein suche. ... Das Spirituelle kann man kaum vermeiden. Aber ich umgehe die Ausdrücke „Spiritualität“ oder „spirituell“ nach Möglichkeit, weil es sonst meist so tönt, als ob dies eine Art „Sonderkapitel“ wäre. Das „Spirituelle“ ist eine Selbstverständlichkeit, bei einer künstlerischen Arbeit darf man dies als vorhanden voraussetzen.
...Spiritualität entsteht nicht, indem man ein bestimmtes Sujet auswählt, sondern dann, wenn die drei erwähnten Komponenten in Eines zusammenfinden. ...“

Manfred E. Cuny in einem Gespräch anlässlich der Ausstellung „Gehäuse“, 2006, in der Galerie „Die Aussteller, Basel

Gehäuse I, Backstein, Zement, Dachziegel, 1991,h: 75 cm
Gehäuse VI, Backstein, Zement, 200, h: 50 cm