Theres Zindel
Geboren 1965. Kurse an der Schule für Gestaltung Basel. Arbeit im künstlerischen, kunsthandwerklichen und sozialen Bereich in Basel.

Unsere Ausstellungen:

2004
"Wilde Tage in der Galerie" (Beteiligung an der Wildwuchs-Ausstellung)
2007
"Aus dem Untergrund"


Bei Theres Zindel reicht die künstlerische Tätigkeit weit in ihren Lebensalltag, soweit, dass dieser durchdrungen wird vom Bedürfnis ihm eine schöne und wahre Form zu geben (z.B. bemalt sie ihre Küche von oben bis unten als farbenfrohen Garten). Solch unbändiger Gestaltungswille trifft zwangsläufig auf Widerstand, wenn er in die Gesellschaft hinauswächst und dieser Widerstand führt Theres Zindel bisweilen in eine kämpferische, aber auch gefährdete Position am Rande der Gesellschaft. Sie beteiligt sich an Demonstrationen gegen Ausgrenzung, Rassismus und Unterdrückung, sie gestaltet ein Video (im selbstgestrickten Kostüm besteigt sie als "Alien" das Basler Tram, mit der Absicht, Präsident Bush zu entführen), tritt als Slam Poetin auf, zeichnet und malt. Zweimal durften wir ihre Arbeiten ausstellen. Als "Art en marge" hat ein gescheiter Mensch anlässlich einer dieser Ausstellungen ihre Arbeiten bezeichnet, die Titel tragen wie "Verlasse das Verlies", "Shiva am Rheinbord", "Rebellin", "Blaue Paranoia" oder "Gefrorenes Basel".

Texte von Theres Zindel:

"Irgendwo war ich fremd habe meine Erinnerungen falsch versorgt Geglaubt das Schliessfach sei sicher jetzt sehe ich meine Ornamente wieder im Samt eines Schmetterlings in leuchtendem Rot einer Bordüre auf seinen Flügeln"

"Die Ahornwirbelhexe. Meistens sind alle Leute am selben Ort, es gibt ein Gerangel, Leben wird zerstört, durch Wettbewerb, nur ein einziger Sieger wie im Sport, einer oben, die andern verdrängt, sie glauben, nur wenn man wie ein Stein fällt oder wie ein Satellit aufsteigt kommt man zum richtigen Ort. Dabei waren schon Hunderte hier. Auf der Autobahn des Geistes. Die Ahornwirbelhexe ist nicht gradlinig. Sie reist nicht nur von A nach B, durch den Lebensweg, von oben nach unten. Die Flügelsamen des Ahorns, wie ein Ventilator, Helikopter, der Fixpunkt ist der Kopf, rosa Locken drehen sich durch das Bild. Die Blätter schaufeln Luft, wenn man den richtigen Dreh gibt. Sie wirbeln und tanzen, das mildert den Sturz der Samen aus der Höhe, gibt den jungen Ahornbäumchen, die darin schlummern, Platz, weil sie alle irgendwo landen, aber nicht zu nahe am Stamm."